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Malibu

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Recensione

Abgebrannt am Strand von Malibu: Die erste großartige Platte des Jahres stammt von Dr. Dres Entdeckung Anderson.Paak, der Soul und Discofunk in eine packende Rap-Erzählung verarbeitet. (Spiegel Online) –Spiegel Online

Wenn man vom kalifornischen Luxus-Strand Malibu aus weiter an der Küste Richtung Norden fährt, kommt man nach Oxnard, der größten Stadt in Ventura County, bekannt für ihre Raketenstartbasis und extensiven Erdbeeranbau. Brandon Paak Andersons Vater arbeitete hier bei der Air Force, dann als Mechaniker, bevor er bis zu seinem Tod im Gefängnis saß. Der kleine Brandon wurde von seiner Mutter, einer aus Korea stammenden Farmerin, ständig vor den Fernseher gesetzt, während sie sich dem Glücksspiel hingab. So beschreibt es Anderson, der inzwischen 29 Jahre alt ist und sich Anderson.Paak nennt, im letzten Song “The Dreamer” seines erstaunlichen neuen Albums “Malibu”: “Who cares ya daddy couldn’t be here/ Mama always kept the cable on/ I’m a product of the tube and the free lunch/ Living room, watching old reruns”. Seit er im vergangenen Jahr gleich sechs Features auf Dr. Dres “Compton”-Album hatte und damit die jüngste Entdeckung des Westcoast-Rap-Paten ist, gehört Anderson zu den aufregendsten Newcomern der neuerdings wieder ausgiebig im Soul und Jazz der Siebziger forschenden Hip-Hop-Künstler Kaliforniens. Sein im Herbst vergangenen Jahres veröffentlichtes Album “Venice”, noch so ein berühmter Strand in L.A., bekam bereits viel Kritiker-Aufmerksamkeit; mit “Malibu”, einer weit ausgreifenden, mehrere musikalische Äras umfassenden Platte, die sich nach Stevie Wonders Siebziger-Großwerken “Innervisions”, “Fulfillingness’ First Finale” und “Songs In The Key Of Live” streckt, liefert er nun einen der ersten Pop-Höhepunkte des Jahres. Andersons Leben verlief auch im Erwachsenenalter nicht ohne Brüche. Schon als Kind begann er, Songs zu schreiben, sang im Kirchenchor Gospels und spielte Schlagzeug. Bevor er als Musiker erste Erfolge verbuchen konnte, arbeitete er auf einer Marihuana-Farm. Nachdem er den Job verlor, war er eine Zeitlang mittel- und obdachlos und hatte Mühe, seine Frau samt neugeborenem Baby zu ernähren. Angesichts dieses Schicksals wirkt Andersons Musik irritierend entspannt und zurückgelehnt, wie ein milder Sonnenuntergang in den warmen Pazifikwellen, den Anderson im Covermotiv abbildet. Wie sein aus Compton stammender Kollege Kendrick Lamar gehört auch er zu den Storytellern des Rap, dessen sanft verschleppter Sprechgesang immer wieder in seelenvollen, sehr verletzlich klingenden Souljazz-Gesang übergeht. Wie es ist, in einer der schönsten, mythisch zum Sunshine State verklärten Gegenden der Welt aufzuwachsen, ohne Geld zu haben, ohne dazu zu gehören, davon berichtet Anderson in packenden Conscious Raps wie der epischen zweigeteilten Single “The Season/ Carry Me”, im treibenden Beat-Stakkato von “Come Down”. Seine Bandbreite, spektakulär ausgestellt im Herschmerz-Triple “Put Me Thru”, “Am I Wrong” und “Without You”, reicht vom süßen Blue-Eyed-Soul der Sixties, über den Discofunk der Siebziger bis zum Soul-infizierten Rap, den Pharcyde, die Fugees und Lauryn Hill in den Neunzigern populär machten. Das ist weniger politisch und in seinem angenehm warmen und einlullenden Retro-Sound weniger Avantgarde als Kendrick Lamars bahnbrechender Jazz-Trip “To Pimp A Butterfly”, folgt aber demselben Anspruch, aus packend erzählten individuellen Vignetten eine soziokulturelle, aus allen afroamerikanischen Genres und Stilen gespeiste Erzählung zu formulieren, die sich ausnahmsweise nicht im Ghetto abspielt, sondern in den unwirklichen, sonnengebleichten und vorrangig weißen Strandvororten von Los Angeles. Falls der ebenfalls aus L.A. berichtende und stilistisch ähnlich versierte Frank Ocean irgendwann einmal sein zweites Album veröffentlichten sollte, wird “Malibu” die Messlatte sein. Und die liegt ziemlich weit oben. (Spiegel Online) –Spiegel Online

DOCTOR’S ADVOCATE An Unterbeschäftigung leidet Anderson .P

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